Warum waren diese Gruppen im interaktiven Flow?

Sie fanden das Thema spannend. Was das für Sie bedeuten könnte, lesen Sie unten. Lesen Sie trotz des Spoilers gerne weiter, was interaktiver Flow ist und warum er nützlich sein könnte.

Warum Flow?

Er ist beispielsweise mit akademischem Erfolg assoziiert. Insbesondere im Lernkontext scheint er sehr hilfreich zu sein. Doch auch bei der Arbeit hat er viele positive Auswirkungen. Mitarbeiter sind engagierter und leisten mehr.

Im Flow zu sein bedeutet, auf eine angenehme, intensive Art in einer Tätigkeit aufzugehen (Raetting & Weger, 2018). Wie häufig in der Psychologie, hat Flow verschiedene Elemente, wie in Abbildung 1 ersichtlich. Weitere Aspekte von Flow sind noch in der wissenschaftlichen Diskussion. Klassischerweise ist Flow etwas, das Einzelpersonen empfinden und mit Wohlbefinden, Flourishing und positiven Emotionen verknüpft ist. Denkt man beispielsweise jedoch an eine Gruppe von Musikern, scheint es auch etwas, wie ein kollektives Flow-Erleben zu geben: interaktiver Flow.

6 Komponenten von Flow
Abbildung 1. 6 Komponenten von Flow nach (Raetting & Weger, 2018)

Forschung

Untersucht wurden studentische Lerngruppen, mehrmals über das Semester verteilt. Die Gruppen mit besonderem Interesse an dem Thema und hoher erwarteter Kompetenz erlebten auch mehr Flow. Das führte wiederum zu mehr Interesse und mehr erwarteter Kompetenz als Gruppe. Also eine positive Aufwärts-Spirale. Das sind doch mal andere Nachrichten, als Abwärtsspiralen.

Interessanter Weise war der interaktive Flow nicht mit der Bekanntheit der Gruppenmitglieder korreliert. Das Erlebnis kann also durchaus auch in frisch zusammengesetzten Teams entstehen. Auch die erwartete Kompetenz der Einzelpersonen hängt nicht mit dem interaktiven Flow zusammen, wie Raetting und Weger (2018) hervorheben.

Was bedeutet das für mich?

Erst einmal, dass Sie eine Flow-Förderliche Umgebung schaffen sollten. Überträgt man die Ergebnisse der Studenten auf Ihre Mitarbeiter, sollten diese initial ein Interesse an dem Projekt oder der Tätigkeit zeigen. Möglicherweise müssten Sie ein solches Interesse erst einmal erwecken. Eine dazu passende Möglichkeit ist „Storytelling“. Erzählen Sie also eine Geschichte zu dem Thema. Keine erfundene, kein Märchen. Manchmal reicht es schon, die Umstände, den Kontext der Aufgaben, die Wichtigkeit für das Unternehmen, den gesamten Prozess, zu beschreiben. Die Helden dieser Geschichte sind Ihre Mitarbeiter.

Erleben Ihre Helden auch interaktiven Flow? Haben Sie da mal etwas bemerkt? Schreiben Sie uns hier in die Kommentare oder einfach eine Mail.

Literatur

Raetting, T., & Weger, U. (2018). Learning as a Shared Peak Experience: Interactive Flow in Higher Education. International Journal of Applied Positive Psychology, 2, 39–60. doi: 10.1007/s41042-018-0011-9

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