Als Team-Leader – eher Motivator oder Komplikator?

Wie kann ich die Motivation meines Teams zu Bestleistungen stimulieren?

Wie kann ich meine Mitarbeiter nachhaltig motivieren?“ ist sicherlich eine der häufigsten gestellten Fragen von Führungskräften.

Wenn man sich dazu Zahlen aus der Forschung anschaut könnte man glauben, dass es zu dieser Frage noch keine vernünftigen Antworten gibt. Denn der jährlich vom Gallup Institut erhobene “Engagement Index“ Deutscher Unternehmen zeigt folgendes auf:
Nur 15 % der Mitarbeiter hatten in 2018 eine hohe emotionale Bindung an ihr Unternehmen. Und mehr als 2/3 der Mitarbeiter zeigten eine nur geringe emotionale Bindung. (Diese Zahlen sind insofern interessant, da der Grad der emotionalen Bindung von Mitarbeitern an ihren Arbeitgeber, mit ihrem Engagement und ihrer Motivation bei der Arbeit korrelieren.)

Was bedeutet Motivation überhaupt?

Der Begriff Motivation leitet sich aus dem lateinischen Wort „movere“ ab und heißt „bewegen“ oder „antreiben“. Motivation ist der innere Antrieb für eine Handlung. Ohne Motivation auch kein Tun! Motivation ist also grundsätzlich die Vorrausetzung für ein gewünschtes Verhalten.

Woher kommt Motivation?

Kennen Sie den Spruch – „Wahre Motivation kommt von innen heraus“?
Laut der Selbstbestimmungstheorie von Deci & Ryan macht es einen großen Unterschied ob ein Antrieb von innen heraus (intrinsisch) oder von außen (extrinsisch) stammt. Um große Leistungen zu vollbringen ist die intrinsische Motivation von Vorteil. Wenn Menschen sich intrinsisch motiviert spüren, erfüllen Sie ihre Tätigkeit aus eigenem Interesse und aus Spaß an der Ausübung selbst heraus.

Möglicherweise fragen Sie sich jetzt – „Wenn die wahre Motivation meines Mitarbeiters aus seinem Inneren kommt, was kann ich als Führungskraft denn dann noch tun?

Führungsstil und Mitarbeitermotivation

Jeder Zweite Mitarbeiter, der eine hohe emotionale Bindung an das Unternehmen hat bestätigt, dass die Art der Führung ihn zu Höchstleistungen motiviert. Ein Führungsstil im Sinne von Positive Leadership trägt dazu bei, dass Motivation und Engagement des Teams gefördert wird.

7 Strategien für eine nachhaltige Motivation

  1. Feelgood schaffen
  2. Feedback geben
  3. Kompetenz stärken
  4. Autonomie fördern
  5. Soziale Eingebundenheit
  6. Ziele kommunizieren
  7. Werte vorleben
  8. Sinnhaftigkeit stiften

Schaffen Sie als Führungskraft Rahmenbedingungen in denen sich die Menschen wohlfühlen und entfalten können. Sorgen Sie für eine Feelgood Atmosphäre. Was Feelgood für das jeweilige Individuum bedeutet, kann recht unterschiedlich sein. Für den einen ist die Gestaltung des Arbeitsplatzes mit Bildern und persönlichen Accessoires von Bedeutung. Für andere mag das Vorhandensein einer kommunikativen Kaffee-Ecke relevant sein.

Wenn wir Feedback erhalten, das unser Autonomie– oder Kompetenzgefühl steigert, dann steigert das auch unsere intrinsische Motivation. Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung stillt ganz wesentliche Grundbedürfnisse des Menschen.

Wirklich gutes Feedback hilft uns, voll und ganz zu verstehen, was wir gut gemacht haben und wo noch Verbesserungsmöglichkeiten bestehen – und erfüllt so gleich mehrere Bedürfnisse: unser Kompetenzgefühl, soziale Eingebundenheit und Autonomie. Anerkennung geben und Loben kostet nichts, bringt jedoch enorm viel!

Soziale Eingebundenheit entsteht, wenn wir starke kollegiale Beziehungen erleben können. Ist es möglich Gedanken und Gefühle offen zu äußern, so fühlen wir uns in unserer Rolle und im Team auch wohl. Dies wirkt sich sehr positiv auf unsere Motivation aus.

Legen Sie bei Ihrer internen Kommunikation Wert darauf, sowohl die Unternehmensziele als auch die Ziele für den jeweiligen Mitarbeiter, klar und verständlich, zu kommunizieren. Kennen alle Mitarbeiter die große Mission der Organisation? Je größer ein Team ist, desto bewusster muss die Kommunikation gestaltet werden.

Für welche Werte steht die Organisation? Sind diese im Einklang mit den Werten des einzelnen Mitarbeiters? Wenn ja, trägt dies zur emotionalen Bindung ans Unternehmen und der Steigerung des Engagements bei.

Eine Studie mit unzufriedenen Arbeitnehmern verdeutlicht die Wichtigkeit von Sinnhaftigkeit im Job. 79 % der Befragten nannten „Sinnhaftigkeit und Bedeutung“ als Hauptkriterium für die Auswahl des neuen Arbeitsplatzes. Wird das eigene Handeln als bedeutsam erlebt, fördert dies wiederum ein Gefühl von Autonomie und Kompetenz. Sinnhaftigkeit ist auch ganz eng mit Zugehörigkeit verknüpft. Sorgen Sie dafür, dass sich wirklich alle Mitarbeiter aus Ihrem Team als Teil der Organisation empfinden.

Absolute Chef-Sache

Sich als Leader um die Bedürfnisse der Mitarbeiter zu kümmern trägt essentiell zum Erfolg des Unternehmens bei. Auch wenn es sehr platt klingt, es stimmt wirklich – glückliche Mitarbeiter haben mehr Spaß bei Ihrer Tätigkeit und sie Leisten auch mehr.

„Die Führungskraft kann einladen, ermutigen und inspirieren, so dass der Mitarbeiter positive Erfahrungen macht und seine Haltung anpassen kann.“

Gerald Hüther

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