Community heißt doch Gemeinschaft, oder? Ja. So ähnlich kann man es übersetzen. Sei es in einem Stadtteil oder die Gemeinschaft der positiven Psycholgen auf der gesamten Welt. Gerade in den USA gibt es schon weit verbreitet die Community-Psychology. Dabei geht es um Stadtteile, das Zusammenleben und wie sich das Umfeld auf Menschen auswirkt.
Warum Arbeits-Community in der positiven Psychologie?
Es gibt noch wenig Forschung zu positiven Einflüssen des Arbeitsumfeldes (Grant, O‘Connor & Studholme, 2019). Viel Forschung gibt es dagegen zum Aufblühen (flourishing) im Privat- und Arbeitsleben. Doch gerade das Umfeld könnte einen Einfluss auf physisches und psychisches Wohlbefinden haben. Denken Sie nur an eine Lithium-Mine in Bolivien oder einen Stollen im Ruhrgebiet im Verhältnis zu einem Banken-Hochhaus in Frankfurt a.M.. Nun kann in einem Hochhaus keine Kohle abgebaut werden, das ist klar. Aber Bankgeschäfte in Kohleflözen abzuwickeln ist vielleicht eher wenig sinnvoll. Wie dem auch sei: Das Umfeld kann häufig einfacher und günstiger verändert werden als die Menschen, die sich darin aufhalten.
Die Forschung zum Arbeitsumfeld
Gerade Aspekte von New Work (Coworking-Spaces, flexible Arbeitsplätze in mordernen Großraumbüros) sind modern. Die Auswirkungen solcher Arbeitsumfelder auf Wohlbefinden, Leistung oder Flourishing sind jedoch kaum erforscht. Dieser Lücke nähern sich Grant, O‘Connor und Studholme (2019) mit einem Modell an. Sie untersuchen die Auswirkung der Umgebung anhand der Selbstbestimmungstheorie und Maslows Bedürfnispyramide. Das spannende daran sind nicht die Ergebnisse, da diese noch in den Kinderschuhen stecken und wenig Aussagekräftig sind. Viel interessanter ist der entwickelte Fragebogen. Dieser erfragt, wie sehr die Umgebung die drei Bedürfnisse der Selbstbestimmungstheorie (Autonomie, Kompetenz und Beziehung) beeinflusst.
Was bedeutet das für mich?
Sollten Sie gestalterische Optionen für das Arbeitsumfeld Ihres Teams haben, überprüfen Sie mögliche Einflüsse des Arbeitsplatzes. Einerseits könnte der neu entwickelte Fragebogen (Grant, O‘Connor & Studholme, 2019) dazu hilfreich sein. Es wäre damit möglich, die Wirkung der Änderungen in Zahlen ab zu bilden.
Andererseits sollten Sie bei Neuplanungen mögliche psychische und physiologische Einflüsse der Umgebung zumindest in Betracht ziehen.
Haben Sie so etwas schon begleitet? Beziehen Sie solche Aspekte schon in Ihre Planung mit ein? Schreiben Sie uns hier in die Kommentare oder einfach eine Mail.
Literatur
Grant, A., M., O‘Conner, S., A., & Studholme, I. (2019). Towards a Positive Psychology of Buildings and Workplace Community: the Positive Built Workplace Environment. International Journal of Applied Positive Psychology [Online publiziert]. doi: 10.1007/s41042-019-00019-2