Mehr Performance durch positiven Fokus

Wie man es als Führungskraft und Manager schafft, sein Team zu Höchstleistungen zu motivieren. Indem Sie durch die Wahl Ihrer Worte, positive Rahmenbedingungen und eine Feelgood-Atmosphäre schaffen.

Eine positive Kommunikation und ein positives Klima dienen als effizientes Mittel um die intrinsische Motivation von Mitarbeitern zu fördern.

Wie in unserem Blogartikel im Herbst 2019 https://lead-positive.com/als-team-leader-eher-motivator-oder-komplikator bereits beschrieben, kommt wahre Motivation von innen heraus.

Lead Positive! · Mehr Performance durch positiven Fokus – Wie Sie und Ihr Team wachsen

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In diesem Artikel geht es um weitere förderliche Aspekte eines positiven Fokus im Führungsalltag. Zwei Aspekte werden speziell beleuchtet. Dem Nutzen von positiver Kommunikation in Meetings und bei Mitarbeitergesprächen, sowie dem Schaffen eines positiven Klimas.

Wie oft schlängelt sich heute noch die giftige Schlange durchs Gras?

Ganz allgemein kann man sagen, negative Worte reduzieren das Denkvermögen in wichtigen Gehirnregionen! Außerdem wird der Fokus dadurch auf Probleme und Fehler gelenkt anstatt auf Möglichkeiten und Lösungen.
Durch negative Ausdrücke und vor allem durch Ärger und Wut, steigert sich die Aktivität der Amygdala, unserem Angstzentrum. Sobald die Amygdala gereizt wird, wird eine Kaskade von Hormonausschüttungen ausgelöst. Innerhalb von Millisekunden werden stressinduzierende Hormone in unsere Blutbahn abgegeben. Die Evolution hat es so eingerichtet, dass wir im Stress-Modus unsere Aufmerksamkeit ganz und gar auf das Problem richten. Früher bedeuteten Probleme ja auch oft eine Gefahr für Leib und Leben. Da war es wichtig sich beispielsweise nicht von schön duftenden Blumen ablenken zu lassen, wenn eine giftige Schlange durchs Gras schlängelt. Im Berufsalltag geht es allerdings eher selten ums nackte Überleben.

Den Mechanismus uns ganz auf das zu fokussieren was den Stress grade ausgelöst hat, haben wir leider beibehalten. Durch den Fokus auf das „kleine“ Problem verlieren wir dann den Blick für das Große und Ganze.

Frische Luft tut gut

Irgendetwas ist schiefgelaufen, ein aufgebrachter Kunde hat seinem Unmut am Telefon Luft gemacht oder ein Mitarbeiter machte gerade eine flapsige Bemerkung. Wie schnell kommt einem da eine negative Formulierung über die Lippen oder dem emotionalen Zustand wird gar freien Lauf gelassen. Als weise Führungskraft zieht man sich da besser schnell ins stille Kämmerlein zurück. Denn auch nur ein paar negative Äußerungen vor den Kollegen oder Mitarbeitern können eine ungewollte Negativ-Spirale von Demotivation und Leistungsminderung zur Folge haben. Am besten alleine kurz durchschnaufen, erstmal einen frischen Kaffee holen oder ein paar Schritte an die frische Luft gehen bevor man das Thema vor anderen auf den Tisch bringt. Versuchen Sie, bevor Sie mit Ihrer Arbeit weitermachen oder mit anderen Menschen sprechen, sich irgendetwas positives vor Augen zu holen.

Konzentrieren Sie sich besser auf Stärken, Ziele und Erfolge

Laut Shawn Achor ist unser Gehirn in einem positiven Zustand um rund 30% leistungsfähiger als im Neutralzustand oder gar im Stressmodus. Stellen Sie sich einmal vor, dass Sie als Führungskraft – alleine durch das positive Formulieren von Sachverhalten – für mehr Leistung in Meetings und bei Ihren Mitarbeitern sorgen können.

Sie tun gut daran ein Meeting mit einer kurzen Runde „One good Thing“ zu beginnen.
Erinnern Sie zum Beispiel zu Beginn an bereits erreichte Erfolge und rufen Sie das angestrebte Ziel bildhaft vor aller Augen. Stellen Sie sich bitte die Wirkung vor, wenn alle Teilnehmer durch den positiven Fokus, ihre Leistungsfähigkeit um ein paar oder gar um die beschriebenen 30 Prozent steigern.

Positive Kommunikation und Performance

Der Management Vordenker, Peter F. Drucker hat bereits vor einem halben Jahrhundert geschrieben, dass effektive Führungskräfte bei Managementsitzungen die Chancen und Möglichkeiten auf die erste Seite der Tagesordnung setzen. So lange es keine unmittelbaren „Katastrophen“ gibt, sollen „Probleme“ nur zweitrangig diskutiert werden.

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Mit positiven Wörtern und Formulierungen entwickelt die Sprache eine ganz besondere Kraft. John Gottmann hat die enorme Wirkung von positiven Kommunikationsereignissen bei Paaren untersucht. Er konnte anhand des Verhältnisses von positiven zu negativen Formulierungen in Streitgesprächen von frisch verheirateten Paaren zu 90% genau vorhersagen, ob dieses Paar nach 4 – 6 Jahren noch zusammenlebt.

Barbara Fredrickson konnte ähnliche Zusammenhänge bei der Untersuchung von Teams während ihrer Meetings feststellen. Sie fand heraus, dass Teams mit einer hohen Performance rund 15-mal mehr positive Äußerungen und unterstützende Handlungen aufweisen als Teams mit einer niedrigen Performance. Es scheint sich also sowohl in persönlichen wie in geschäftlichen Beziehungen zu lohnen, einen Fokus auf die positiven Dinge zu legen und dies auch zu verbalisieren.

Achtsame Kommunikation kann stolpern verhindern

Unser Gehirn kann die Wörter „kein“ oder „nicht“ nur schwer verarbeiten. Es dreht sich dann genau um das was es eben “nicht tun“ oder „nicht denken“ sollte. Kennen Sie nicht auch die spannende Übung „Denke nicht an einen blauen Elefanten…!“

Deswegen ist eine Achtsame Kommunikation so wertvoll. Bereits in der Kindeserziehung ist es förderlich, wenn die Eltern statt „Pass auf – stolpere nicht!“ besser sagen, „Pass auf – sieh genau hin wo du läufst!“

Prof. Kim Cameron beschreibt in seinen Studien des Positive Leaderships den Wert des „Fokus auf das was schon gut ist“. Beachten und betonen Sie als Teamleader den positiven Aspekt einer Arbeit mehr als das was noch nicht so passt. Dies ist ein Baustein für eine hohe Team-Performance.

Drei Buchstaben mit großer Wirkung – aber versus und

Dies können Sie zum Beispiel ganz leicht durch das Weglassen des Wörtchens ABER erreichen. Die meisten Menschen verwenden dieses Wort recht häufig ohne sich über die Konsequenzen dessen bewusst zu sein. Haben Sie sich auch schon einmal dabei ertappt wie Sie im ersten Halbsatz ein Lob ausgesprochen haben und dann den zweiten Halbsatz mit einem ABER begonnen haben? Dieses ABER zerstört in der Regel das was im ersten Teil des Satzes positiv anerkannt wurde. Gemeint sind zum Beispiel Sätze des Managers an seine Assistenz wie „Der Stil von Ihrem Bericht gefällt mir wirklich gut, aber die Satzzeichen sind noch etwas willkürlich.“ Ersetzen Sie das ABER einfach gegen ein UND! Dazu noch eine etwas positiver in die Zukunft schauende Formulierung und das Lob wird genauso gut ankommen wie die leise Kritik. „Der Stil von Ihrem Bericht gefällt mir wirklich gut und wenn Sie das Setzen der Satzzeichen noch ausbauen, ist es bald perfekt.“

Orientierung und logisches Denken

Ein positiver Fokus wird auch durch eine „hin-zu motivierten“ anstatt von einer „von-weg motivierten“ Sprache erzeugt. Wenn Sie Ihr eigenes Gehirn und das Ihrer Mitarbeiter auf ein Ziel ausrichten wollen, geben Sie dem Gehirn durch positive Formulierungen Orientierung. Wenn mir klar ist in welcher Weise ich meine Energien einsetzen soll, sorgt dies unmittelbar für Motivation. Dies ist der erste Schritt in Richtung einer zielgerichteten Handlung.

Wenn wir positiv besetzte Worte wählen, stimulieren wir Areale im Frontallappen unseres Gehirns die das logische Denken fördern. Für manche Tätigkeiten könnte dies förderlich sein.

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