Wie sich befristete Arbeitsverträge auf Wohlbefinden auswirken können

Haben Sie auch schon gehört, dass es nur noch befristete Arbeitsverträge gibt? „Nur noch“ mag wohl übertrieben sein, aber diese Befristung scheint wichtig zu sein. Wie sich befristete Arbeitsverträge nun auf Mitarbeiter und deren Wohlbefinden auswirken, darum geht es hier:

Was ist affektives Wohlbefinden?

Unter affektivem Wohlbefinden wird hier der gefühlte Anteil verstanden. Der Anteil, welcher andauernd die Umstände des eigenen Lebens reflektiert. Konkret bedeutet das hier, wie oft in den letzten vier Wochen Furcht, Trauer, Angst und Freude erlebt wurden.

Neben dem affektiven Wohlbefinden gibt es auch noch das kognitive. Der kognitive Teil bezieht sich eher auf rationale, logische Schlussfolgerungen und Ansichten zum eigenen Wohlbefinden (hier nur als „Wie zufrieden sind sie mit Ihrem Leben allgemein“, freie Übersetzung, Schuman & Kuchinke, 2019). Diese beiden Komponenten wurden in „subjektives Wohlbefinden“ (vgl. Kategorie Wohlbefiden) zusammengefasst.

Wie das alles zusammen hängt

Die Daten stammen aus dem SOEP (Sozioökonomischen Panel Deutschland) mit tausenden Teilnehmern. Die hier angestellten Analysen waren etwas komplexer (Fixed and Random Effects Model, FE und REWB um genau zu sein).

Zusammengefasst war das Ergebnis, dass das subjektive Wohlbefinden bei Personen mit einem befristeten Arbeitsvertrag niedriger ist als bei unbefristeten. Weniger Angst und Traurigkeit zeigten Personen, die in ein unbefristetes Verhältnis wechselten (Schuman & Kuchinke, 2019). Anders herum genauso: Mehr dieser negativen Emotionen zeigten Personen, die in einen befristeten Vertrag bekamen. Gerade dieser Wechsel zeigt für die Praxis eine interessante Sache:

Was bedeutet das für mich?

Versuchen Sie Ihren Angestellten unbefristete Arbeitsverhältnisse an zu bieten. Auch wenn sie nun wechseln, sollte das schon eine Wirkung zeigen.

Natürlich sind Sie herzlich dazu eingeladen, die Forschung in diesem Gebiet durch Befragungen und Daten zu unterstützen. Wie so etwas funktionieren könnte, besprechen wir am besten in einem Telefonat oder per Mail.

Wie werden die befristeten Arbeitsverträge bei Ihnen gehandhabt? Schreiben Sie uns hier in die Kommentare oder einfach eine Mail.

Literatur

Schuman, P., Kuchinke, L. (2019). Do(n’t) Worry, It’s Temporary: The Effects of Fixed Term Employment on Affective Well Being. Journal of Happiness Studies, [Online erschienen]. doi: 10.1007/s10902-019-00194-8

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