Wer einer leidenschaftlichen Pianistin beim Spiel zusieht, kann zu diesem Eindruck gelangen: Bei ihrem Spiel fühlt sie sich wohl, sie liebt was sie tut und investiert eine Menge Zeit- und Energie in ihr Spiel.
Was ist jetzt Leidenschaft?
Sicher hast Du Deine eigene Vorstellung davon, was Leidenschaft bedeutet. Das Dualistische Model teilt es in harmonische und besessene Leidenschaft ein. Beide beinhalten die Liebe und eine gewisse Verbundenheit zu dem, was man leidenschaftlich tut (vgl. St-Louis, Rapaport, Poirier, Vallerand & Dandeneau, 2020).
Der Unterschied ist, dass harmonische Leidenschaft mit einem entspannten, freien Umgang mit, in unserem Fall dem Klavierspiel, einher geht. In der besessenen Form gibt es Konflikte zwischen dem Klavierspiel und anderen Lebensbereichen. Das Klavierspiel wird fast schon zum Zwang.
Wohlbefinden haben wir schon in etlichen Beiträgen behandelt.
Zusammenhänge aus der Forschung
Die harmonische Leidenschaft hing in dieser Forschung (St-Louis, et al., 2020) mit einer Neubewertung der Situation zusammen. Besessene Leidenschaft hing mit dem Unterdrücken des Ausdrucks zusammen. Daraus folgte, dass sich lediglich die harmonische Leidenschaft positiv auf Wohlbefinden auswirkte.
Was ich daraus lernen kann?
Wenn Du Dich schlecht—also weniger wohl—fühlen willst solltest Du folgendes beachten:
- Verhindere jede Auseinandersetzung mit dem Problem
- Verdränge es so lange wie möglich
- Vermeide andere Perspektiven und Blickwinkel
- Viele Köche verderben den Brei: Erzähle es bloß niemandem!
Damit Du Dich auch wohler fühlen kannst kommt jetzt noch der Fokus auf die Andere Seite:
Hast Du eine Leidenschaft entwickelt, bleibe Offen für Änderungen, andere Sichtweisen, Perspektiven und überlege, wie Du selbst Hindernisse aus dem Weg räumen kannst oder wen Du dazu um Unterstützung bitten musst.
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Literatur
St-Louis, A. C., Rapaport, M., Poirier, L. C., Vallerand, R. J., & Dandeneau, S. (2020). On Emotion Regulation Strategies and Well-Being: The Role of Passion. Journal of Happiness Studies, [Online publication]. https://doi.org/10.1007/s10902-020-00296-8
