Leistungsprofile und Charakterstärken könnten dazu genutzt werden, um Personal besser aus zu wählen und zu entwickeln. Das war auch einer der Gründe, warum das US-Militär in West Point ihre Hypothesen dazu überprüfen wollte.
Zunächst gebe ich einen Überblick über die hier genutzten Charakterstärken, beschriebe kurz die Studie und dann gibt es Learnings für die Praxis, wie gewohnt.
Charakterstärken in diesem Kontext
Das US-Militär hat seine eigenen Anforderungen an benötigen Stärken und Leistungen, wie Murray, Schaefer, Callina, Powers, Matthews, Burkhard, Ryan & Lerner, 2019) beschreiben. Eine solche eigene Analyse der Anforderungen der Arbeitsplätze wäre mal grundsätzlich für jedes Unternehmen gut. Schließlich passen die Werte des US-Militärs (Beziehung, Verpflichtung, Ehre und Machiavellismus, vgl. Murray et al., 2019) nicht zu jedem Unternehmen.
Die Forschung dazu
… ist ziemlich komplex. Es geht primär darum, Charakter-Typen zu klassifizieren, die eine gewisse kombinierte Ausprägung haben. Dazu wurden Klassen mit einer speziellen Analyse gebildet. Die Typen wurden folgendermaßen benannt:
- Niedrige Leistung, hohes Selbstvertrauen
- Mittlere Leistung, hohes Selbstvertrauen
- Hohe Leistung, hohes Selbstvertrauen
- Niedrige Selbstvertrauen und niedrige Fitness (dafür hohe akademische/militärische Leistung)
- Wie 4. nur mit besserer Fremd-Bewertung
Die Gruppe mit niedriger Leistung und hohem Selbstvertrauen ist die wohl kritischste (Murray et al., 2019). Diese bringen wenig Leistung und erkennen dies auch gar nicht. Daher kostet die Personalentwicklung bei diesen Kadetten sicher mehr als die für andere.
Erfreulicher und wesentlich größer war die Gruppe derer mit hoher Leistung und hohem Selbstvertrauen. Eine solche Ausprägung wird in der freien Wirtschaft mit Hochleistungs-Mitarbeitern (high-performer) bezeichnet.
Was bedeutet das für mich?
Sie brauchen Unternehmens-Spezifische Werte-Analysen (Charakterstärken sind ebensolche). Damit können das Potential Ihrer Mitarbeiter mal grundsätzlich besser einschätzen. Zudem scheint es Sinnvoll, regelmäßig, strukturiert konstruktives Feedback zu geben. Einerseits für Führungskräfte selbst und andererseits für Mitarbeiter. Dazu gibt es viele Beispiele in der Literatur. Alternativ können Sie mich dazu einfach anrufen, wenn Sie Fragen haben: +49 176 243 09098.
Möglicherweise kennen Sie auch die ein- oder andere Person der Gruppe „Niedrige Leistung, hohes Selbstvertrauen“ oder „Hohe Leistung, hohes Selbstvertrauen“? Schreiben Sie uns gerne hier in die Kommentare oder einfach eine Mail.
Literatur
Murray, E. D., Schaefer, H. S., Callina K. S., Powers, J. J., Matthews, M. D., Burkhard, B. M., Ryan, D. M., & Lerner, R. M. (2019). Training character: Character attributes and performance profiles among cadets at the United States military academy. The Journal of Positive Psychology, [online erschienen], 1743-9779. doi: 10.1080/17439760.2019.1689414
Photo by Jessica Radanavong on Unsplash